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Investments in den USA – abbauen oder aufstocken?

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Hat dein Portfolio ein Ballungsrisiko? Viele von uns investieren – oft unbewusst – mit starker Übergewichtung in den US-Markt. Doch echte Diversifikation sieht anders aus. Hier erfährst du, warum es sich lohnt, dein Depot breiter aufzustellen – und wie du dabei neue Chancen rund um den Globus nutzen kannst.

Die Sache mit der Diversifikation klingt in der Theorie simpel. Streu dein Risiko. Leg nicht alles in einen Korb. Investiere breit. Doch wenn man genauer hinschaut, haben viele Anleger:innen oft unbewusst eine Ballung, vor allem in den USA.

Für die breite Streuung wird oft zu breiten Indizes geraten, zum Beispiel dem  MSCI World, gern als „Weltportfolio“ bezeichnet. Dieser investiert in eine breite Palette an Firmen – so sind beispielsweise im iShares Core MSCI World UCITS ETF USD ca. 3'352 Firmen enthalten. Eine breite Sache, würde man denken. Aber, die meisten sogenannten «Welt-Indizes» bestehen zur Mehrheit mit 60-70% aus US-Aktien. Die „Magnificent Seven“ – Firmen wie Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia, Meta, Alphabet und Tesla – allein machen rund 20 % des Index aus. (Quelle: justetf.com)

Global klingt doch eigentlich anders?

Und genau hier kannst du ansetzen: Mehr Welt ins Portfolio. Mehr Chancen. Mehr Stabilität. Mehr Balance.

Darum sind die USA so dominant in vielen Portfolios – und was das für dich bedeutet

Dass der US-Markt so stark gewichtet ist, liegt nicht an bösem Willen – sondern an der Marktkapitalisierung: Die US-Wirtschaft ist gross, ihre Firmen mächtig und innovativ.

Eine hohe US-Gewichtung hat Vorteile…:

  • Zugang zu Weltmarktführern, besonders im Tech-Sektor.
  • Hohe Liquidität und Transparenz der Märkte.
  • Innovationskraft und Wachstumspotenzial da nach wie vor viele globale Trends wie KI bis hin zu Biotech in den USA starten

…aber auch Nachteile:

  • Die Bewertungen sind hoch, es gibt auch Stimmen die sprechen von Überhitzung.
  • Politische Unsicherheiten nehmen zunehmend zu.
  • Der Dollar in deinem Portfolio dominiert – und das kann zum Klumpenrisiko werden.

Wenn die US-Wirtschaft wackelt, schwankt dein Depot gleich mit. Und das oft stärker als gedacht.

Drei aktuelle Risiken bei hoher Gewichtung in den USA:

  1. Konzentrationsrisiko Die „Magnificent Seven“ – Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia, Alphabet, Meta und Tesla – dominieren den US-Markt, im Mai 2025 ca. 34,1 % des S&P 500 aus – im Vergleich dazu, im Jahr 2015 waren es 12,3 %. Von 2015 bis 2024 erzielten diese sieben Unternehmen eine Rendite von 697,6 % und übertrafen damit deutlich den S&P 500. Eine Korrektur bei diesen wenigen Unternehmen ist zwar jetzt erfolgt, kann aber auch erhebliche Auswirkungen auf dein Portfolio haben.
  2. Steigende Politische Unsicherheit Neue Zölle und mögliche Steuerreformen unter Präsident Trump sorgen für Nervosität an den Märkten. Diese Massnahmen haben bereits zu Rückgängen an den Aktienmärkten geführt und könnten das Vertrauen internationaler Investoren weiter erschüttern.
  3. Wirtschaftliche Stabilität wackelt Im Mai 2025 hat Moody’s die Kreditwürdigkeit der USA von Aaa auf Aa1 herabgestuft. Begründet wurde dies mit der wachsenden Staatsverschuldung, die mittlerweile über 36 Billionen US-Dollar beträgt, sowie steigenden Zinskosten und politischer Blockadehaltung. Diese Entwicklungen erhöhen die Finanzierungskosten und könnten die wirtschaftliche Stabilität der USA beeinträchtigen.

Globales Wirtschaftswachstum passiert nicht nur in Silicon Valley

Weltweit machen die USA etwa 15 % des kaufbereinigten globalen BIP aus  – im MSCI World hingegen über 70 % der Gewichtung. Und viele aufstrebende Märkte fehlen fast komplett.

Dabei sind die grössten Wachstumstreiber der nächsten Dekade längst nicht mehr nur in den USA zu finden, sondern z. B. in:

  • Indien – mit einer wachsenden Mittelklasse, Digitalisierung und starkem Konsumtrend.
  • Indonesien und Vietnam – junge Bevölkerung, boomende Produktion.
  • Lateinamerika – günstige Rohstoffe, Reformwille und Digitalisierung.
  • Afrika – langfristiges Bevölkerungswachstum und Infrastrukturprojekte.

Auch Europa und die Schweiz verdienen mehr Platz im Depot: defensive Qualität, nachhaltige Unternehmen, Innovationskraft z.B. im Gesundheits- und Cleantech-Bereich um nur einige zu nennen.

Gut diversifizierte Investments achten nicht nur auf Geografie

Wenn du denkst: „Okay, dann pack ich jetzt auch einen Emerging-Markets-ETF dazu“, ist das ein guter Anfang – aber da geht noch mehr.

Denn Diversifikation betrifft nicht nur die Regionen, sondern auch die Anlageklassen, da unterschiedlich auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren.

  • Aktien: sind und bleiben eine wichtige Kategorie.
  • Obligationen (Anleihen): Können Stabilität und Zinserträge bringen – je nach Zinsumfeld.
  • Immobilien (z. B. REITs): Zugang zu Miet- und Gewerbeimmobilien – oft mit Ausschüttung.
  • Rohstoffe: Gold, Silber, Industriemetalle – zur Absicherung gegen Inflation oder Krisen.
  • Krypto: Bitcoin, Ethereum kannst du mittels diversifizierten Fonds und Spot ETFs mittlerweile sehr einfach beimischen oder mit entsprechenden Fonds in eine Reihe ausgewählter Kryptos direkt investieren.
  • Sachgüter und Sammelstücke wie z.B. Wein, Wishky, Kunst, Klassische Autos und sogar Pokemon Karten lassen sich dank verschiedenen Plattformen einfach in ein breiteres Portfolio integrieren.
  • Cash/kurzfristige Anlagen: Für Liquidität und Flexibilität.

Daneben gibt es aber auch eine Reihe von verschiedenen weiteren Anlageformen, von Lending (du leihst Kapital gegen einen Zins) bis hin zu thematischen Fonds und Zertifikaten mit denen du bewusst in ausgewählte Trends setzten kannst. 

Nutze den Kern-Satellit-Ansatz”“ um deine Investments breiter aufzustellen

Statt einfach nur ETFs zusammenzupuzzeln, kann ein strategisches Modell helfen: der Kern-Satellit-Ansatz (engl. „Core-Satellite“).

Der Kern

Das stabile Fundament. Zum Beispiel:

  • ein global diversifizierter ETF mit oder wer mag auch ohne USA (z. B. MSCI World ex USA),
  • ein ETF auf den MSCI ACWI IMI, der auch Small Caps und Emerging Markets abdeckt,
  • oder mehrere Bausteine wie Europa + Schweiz + Asien + EM.

Die Satelliten

Die spannenden Ergänzungen. Hier kannst du gezielt Akzente setzen, z.B.:

  • ein ETF auf Clean Energy oder Cybersecurity,
  • direkte Aktien von Unternehmen, an die du glaubst,
  • ein Gold-ETF als Absicherung,
  • oder auch thematische Megatrends wie Künstliche Intelligenz, Wasser, Demografie usw.
  • Beimischung von Krypto über z.B. einen Spot EFT auf den Bitcoin

Der Vorteil? Du kombinierst Stabilität mit gezieltem Chancenmanagement – und bleibst flexibel.

In 3 praktischen Schritten zum globalen Portfolio

1. US-Anteil prüfen

Mach eine Inventur. Schau dir die Regionenverteilung deiner ETFs und Fonds an. Oft steckt mehr USA drin, als man denkt.

2. Alternative ETFs einbauen

  • MSCI World ex USA oder FTSE All-World ex US
  • Schweiz-ETF (SMI oder SPI)
  • Schwellenländer (MSCI Emerging Markets, EM ex China etc.)

3. Anlageklassen mischen

Wenn du bisher vor allem in Aktien und Obligationen angelegt hast: denk über kleine Positionen in Gold oder Immobilien, aber auch Sachgüter nach. Auch 5-10 % können schon einen Unterschied machen.

Dein Geld soll für dich arbeiten – in guten und in herausfordernden Zeiten. Damit das gelingt, braucht dein Portfolio mit den zunehmenden Möglichkeiten in der Finanzwelt breitere Ansätze. Nutze die Vielfalt der Weltmärkte und der Anlageklassen. Und vor allem: Gestalte dein Portfolio so, dass es zu deinen Zielen, Werten und deinem Risikoprofil passt.

Denn globale Diversifikation ist kein Trend. Sie ist ein Schutzschild – und ein Schlüssel zu nachhaltigem Vermögensaufbau.

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